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Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Cohn hilft bei Team-Arbeit

Team-Arbeit
TZI

Wenn ein Team gut zusammen arbeiten soll, dann helfen die Regeln der Themenzentrierten Interaktion (TZI) von Ruth Cohn. Die Regeln der „TZI“ haben den Sinn, ein Gleichgewicht herzustellen zwischen den Anforderungen und Interessen der einzelnen Team-Mitglieder (ICH), dem Team als Ganzes (WIR) und dem Arbeitsziel (ES).

Die folgenden Regeln sind nicht einzeln, sondern in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Teilweise sind sie auch widersprüchlich, wie z.B. „Störungen haben Vorrang“  und „Es kann nur einer reden“. Es kommt darauf an, diesen Widerspruch auszugleichen.

Jedes Team braucht Regeln

Regel 1: Jeder ist für sich selbst verantwortlich.

Jedes Team-Mitglied ist selbst für sein Handeln oder Nicht-Handeln innerhalb des Teams verantwortlich. Schieben Sie nicht Ihr eigenes Unbehagen anderen in die Schuhe. Nur Sie selbst können daran etwas ändern.

Regel 2: Sprechen Sie per „ICH“

„Man“ oder „Wir“ unterstellt einen Konsens, der oft gar nicht in der Gruppe vorhanden ist. Sie können schließlich schlecht für andere im Team sprechen, ohne dass Sie von ihnen dazu beauftragt wurden. „Man“-Sätze verwischen auch klare Zuständigkeiten und Aufgabenverteilungen. Denken Sie an Aussagen wie „Man müßte mal den Keller aufräumen.“

Regel 3: Sagen Sie Ihre Meinung statt zu fragen

Wenn Sie eine Frage stellen, dann erläutern Sie die Hintergründe Ihrer Frage. Häufig werden persönliche Meinungen oder gar versteckte Angriffe in unechte Fragen gepackt. Diese Art von Fragen zu stellen, führt manchmal zu heftigen AuseInandersetzungen und offenen persönlichen Angriffen.

Regel 4: Es redet immer nur einer

Wenn mehrere Team-Mitglieder gleichzeitig reden, ist das Zuhören und das Aufnehmen einer Meinung ziemlich schwierig. Wenn Team-Mitglieder nur noch aneinander vorbei und nicht mehr miteinander reden, dann kann keine Information mehr ausgetauscht werden. Bei Teamsitzungen sind Seitengespräche zu vermeiden. Es könnte sein, daß wichtige Beiträge untergehen.

Regel 5: Störungen haben Vorrang

Fühlt sich ein Team-Mitglied durch irgendetwas gestört, und sei es nur durch schlechte Luft im Raum, durch Kaffeedurst o.ä., ist seine Konzentration auf die Sache beeinträchtigt. Damit geht der Kontakt zum Team verloren und die Effektivität des Teams ist gestört. Trotzdem sollte diese Regel nicht dazu führen, daß ein Team nur noch seine Störungen behandelt und damit arbeitsunfähig wird.

Regel 6: Vermeiden Sie Interpretationen anderer

Interpretieren Sie nicht die Aussagen und das Verhalten anderer, vielmehr teilen Sie Ihre Beobachtungen und Wahrnehmungen mit und was diese bei Ihnen auslösen. Vermeiden Sie dabei wertende Aussagen, wie z.B. „das ist eine gute Frage“.

Regel 7: Richten Sie Aussagen nicht anonym an das Team

Sprechen Sie nicht übereinander, sondern sprechen Sie miteinander. Reden Sie einander direkt an. Das wirkt persönlicher. Die Einhaltung dieser Regeln hat gezeigt, daß damit Probleme auf der Beziehungsebene und auf der Geschäftsordnungsebene schnell geklärt werden können und die Energie wieder frei für die Aufgabe wird.